Laut einer neuen, von der EU finanzierten Studie ist ein großer Teil der jungen Internetnutzer in irgendeiner Form an Cyberkriminalität beteiligt, darunter Geldwäsche, digitale Piraterie und das Posten von Hassreden.
Die Studie der University of East London (UEL) wurde aus dem Horizon-Fonds der EU finanziert und in Zusammenarbeit mit dem Europol-Zentrum für Cyberkriminalität durchgeführt. Sie befragte 8000 16- bis 19-Jährige in der Region zu 20 Arten von Online-Verhalten.
Laut The Guardian, der eine Kopie des Berichts einsehen konnte, hat etwa die Hälfte der Befragten ein Verhalten an den Tag gelegt, das in den meisten Rechtsordnungen als kriminell gilt.
Spanien (75 %) war jedoch das Land mit dem höchsten Anteil an „Cyber-Devianz“ – einer Mischung aus kriminellem und riskantem Verhalten -, während das Vereinigte Königreich mit 58 % das Schlusslicht unter neun Ländern bildete.
Ein Drittel (34 %) gab an, an digitaler Piraterie beteiligt gewesen zu sein, über ein Viertel (27 %) gab zu, online getrollt zu haben, und ein Fünftel (22 %) gab an, zu Gewalt aufgerufen zu haben. Etwa 18 % gaben an, illegale Spielemarktplätze besucht zu haben, und 12 % waren Geldkuriere – ein schweres Vergehen.
„Die Untersuchung zeigt, dass ein großer Teil der jungen Menschen in der EU in irgendeiner Form von Internetkriminalität aktiv ist, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass die Begehung von geringfügigen Straftaten im Internet und die Online-Risikobereitschaft fast schon normal geworden sind“, erklärte die Mitautorin der Studie, Julia Davidson, gegenüber der Zeitung.
Als ob die Ernsthaftigkeit der Ergebnisse bestätigt würde, hat Europol gestern eine globale Polizeiaktion bekannt gegeben, die zur Verhaftung von fast 2500 mutmaßlichen Geldkurieren und zur Beschlagnahme von 17,5 Mio. Euro (18,4 Mio. Euro) an kriminellen Erträgen führte.
Die achte Auflage der European Money Mule Action (EMMA8) ging in diesem Jahr über die Grenzen der EU hinaus und umfasste Länder wie Kolumbien, Singapur und Australien.
Die Aktion wurde in enger Zusammenarbeit mit 1800 Finanzinstituten, Geldtransferdiensten, Kryptowährungsbörsen, Fintech-Unternehmen und Technologieanbietern durchgeführt, so Europol.
Es könnten noch weitere Verhaftungen folgen: Europol behauptete auch, dass insgesamt 8755 Geldkuriere und 222 Geldkurier-Anwerber identifiziert wurden.
Einige Teile dieses Artikels stammen aus:
www.infosecurity-magazine.com