Am Eröffnungstag der Infosecurity Europe 2022 hielt Professor Keith Martin eine Grundsatzrede, die sich mit der kritischen, aber oft unsichtbaren Rolle befasste, die die Kryptografie in unserem täglichen Leben spielt und die es uns ermöglicht, unsere Informationen zu schützen und sicher zu teilen. Martin erläuterte, wie Kryptografie eingesetzt wird, und zeigte auf, in welch vielfältiger Weise wir auf kryptografische Technologien angewiesen sind.
Martin begann mit einem Thema, das sich durch den ganzen Tag zog: Er betonte die Verantwortung, die wir alle in Bezug auf die Cybersicherheit und das Verständnis für die Funktionsweise der Kryptografie haben. Martin fuhr fort, indem er definierte, was Kryptografie eigentlich ist, und erklärte, dass es sich dabei letztlich um eine Reihe von Werkzeugen, Techniken und Mechanismen handelt, die auf mathematischen Prinzipien und Algorithmen beruhen, um Informationen zu schützen und zu sichern, und die bei Themen wie Vertraulichkeit, Datenintegrität, Authentifizierung der Datenherkunft und Authentifizierung von Unternehmen helfen. Anschließend wurde der Einsatz der Kryptografie in der Praxis untersucht, wobei ihre Verwendung in verschiedenen Bereichen beleuchtet wurde, darunter WLAN-Sicherheit, sichere mobile Anrufe, Zugangssysteme für Fahrzeuge, E-Mail-Sicherheit und Kryptowährung.
Die kontroverse Seite der Kryptografie wurde ebenfalls betrachtet, wobei Martin den Zuhörern erklärte, dass es bei dieser Technologie zwei „problematische“ Bereiche gibt: Verschlüsselung und Anonymität. Die Verschlüsselung stellt insofern ein Problem dar, als Geheimnisse bewahrt werden können, und „Geheimnisse sind umstritten“. Die Komplexität der Anonymität wurde anhand des „Verschlüsselungsdilemmas“ veranschaulicht, einem ethischen Szenario, bei dem die Anonymität Kanäle für kriminellen Missbrauch öffnen kann. Auch die Vor- und Nachteile der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei Diensten wie WhatsApp wurden diskutiert.
Die Frage „Wie scheitert die Kryptografie?“ wurde anschließend analysiert, wobei festgestellt wurde, dass die kryptografischen Werkzeuge zwar gut sind, die Umsetzung jedoch eine viel größere Herausforderung darstellt. Die Hauptprobleme sind: die Komplexität des Netzwerks, da die Kommunikation von System zu System die Angelegenheit verkomplizieren kann, die Schlüsselverwaltung und die Endpunktsicherheit, da die Kryptografie überwunden werden kann, indem man zu ihrem Endpunkt geht.
Martin warf dann einen Blick auf den „kryptografischen Horizont“ und behauptete, dass die kryptografische Technologie allgegenwärtig sein und regelmäßig für den Schutz der Privatsphäre eingesetzt werden wird, da sie die Möglichkeit bietet, die Identität oder Gültigkeit einer Sache nachzuweisen, ohne sensible Details oder Anmeldedaten preiszugeben. Umgekehrt erklärte Martin auch, dass ein potenzielles zukünftiges Problem im Bereich der Quanteninformatik liegt, da die aufkeimende Technologie in der Lage ist, die mathematischen Prinzipien, die der aktuellen Kryptotechnologie zugrunde liegen, leicht zu lösen.
Martin beendete die Sitzung, indem er die wichtigsten Punkte zusammenfasste: Kryptographie ist allgegenwärtig, sie funktioniert, man kann nicht gleichzeitig starke Verschlüsselung und Offenheit und Zugänglichkeit zu Systemen haben, sie existiert nur innerhalb eines Systems und die Zukunft ist mehr Kryptographie.
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